, Geisthardt Jana

Trainingslager Tenero 2021

Vom 24. – 30. April verbrachte die LV Winterthur eine Trainingswoche im Centro Sportivo Tenero.

Vom 24. bis 30. April verbrachte die LV Winterthur eine Trainingswoche im Centro Sportivo Tenero. Um euch, liebe Leser*innen, in die richtige Stimmung für diesen Lagerbericht zu bringen, haben wir für euch eine passende Playlist erstellt. Dazu einfach in der Spotify-Suche auf das Kamerasymbol klicken und den untenstehenden Code einscannen oder alternativ nach "LVW Trainingslager 21" suchen. Viel Spass!

 

Daylight In Your Eyes

Mit Maske, Selbstdeklaration und negativem Selbsttest im Gepäck starteten rund 80 Aktive und Nachwuchs-LVWler am Samstag dem 24. April die Reise ins Tessin. Die Stimmung war ausgelassen, fast schon surreal kam es einem vor, eine Woche mit so vielen Menschen zu verbringen. Im Car wurde geschlafen, gelernt und vor allem viel geplappert. Bald schon wurde Musik angestellt und wir alle hörten zum ersten Mal den Hit, der uns noch die ganze Woche verfolgen sollte - "Daylight in Your Eyes" von den No Angels. Nach knapp vierstündiger Fahrt erreichten wir Tenero pünktlich zum Mittagessen. Die Mensa durfte nur mit Maske und geschlossen als Verein betreten werden. Jeder Verein bekam für die Woche fixe Essenszeiten, zu denen alle gemeinsam erscheinen mussten. 

Nach dem Mittagessen wurden die Zimmer verteilt: Während die einen einen Wohnblock inkl. privaten Nachbarn bekamen, in dem jeweils eine Wohnung mit drei Schlafzimmern, zwei Badezimmern, Balkon und zum Teil sogar Sofa und Fernseher ausgestettet war, wurden andere im Jugi-Haus hinter der Mensa einquartiert. Dort gab es Kajütenbetter und Massenduschen im Gang. Diese Ungleichkeit rührte zu Tränen, doch es konnten sich alle damit abfinden und es standen ja auch schon die ersten Trainings an. Bei strahlendem Sonnenschein wurde die Anlage eingeweiht und es folgte natürlich auch das erste Bad im doch noch recht kalten Lago Maggiore. 

 

Sun Is Shining (And So Are We)

Am zweiten Tag wurden wir von der Sonne geweckt und sie begleitete uns den ganzen Tag. Als hätte man aus den letzten Jahren in Malle, Málaga und Albufeira nichts lernen können, wurde die Sonnencrème im Koffer von einigen gekonnt ignoriert. Dies rächte sich nicht nur durch krebsrote Haut, sondern vor allem durch zahllose Sprüche der anderen. Trotzdem genossen alle die perfekten Trainingsbedingungen. An diesem ersten Trainingsmorgen war es auch, dass B.B. "Daylight" als den Lagersong bezeichnet - und dies damit unwiderruflich beschlossen war. 

Am Abend zog es viele nochmals in den See und aufs Floss, während die Mittelstreckler eine Yogastunde am Strand abhielten. Auch das Beachvolleyballfeld wurde fleissig genutzt und einige gönnten sich einen Schlummi im hauseigenen Café.

 

Heartbeatsong (Bachelorette-Soundtrack)

Am Montag fiel das frühe Aufstehen (Frühstücksblock um 7.15 Uhr) schon etwas schwerer, da die Wolken grau am Himmel hingen. Auch die Muskeln fühlten sich hier und dort etwas härter an und man spürte die ersten zwei Tage in den Beinen. Trotzdem maschierten wir motiviert auf den Trainingsplatz und präsentierten unsere LVW-Regenjacken. 

Das Abendprogramm für den Montag war für einige (hauptsächliche weibliche) Lagerteilnehmer schon lange geklärt: Die erste Folge der neuen Bachelorette-Staffel wurde ausgestrahlt. Dass die angehende Journalistin unter uns einen der Kandidaten (Pablo) vor Kurzem noch interviewen durfte, steigerte das Interesse natürlich zusätzlich. Leider wurde das Theoriezimmer mit dem Fernseher vom Nachwuchs genutzt, so dass sich die Pablo-Fans in ein Zimmer quetschen und auf dem Laptop schauen mussten. Tatsächlich taten sich einige die ganze zweistündige Show (inkl. mindestens 17 Werbeunterbrechungen) an, während andere doch lieber einen weiteren Spieleabend abhielten. Pablo jedenfalls wurde nicht nur zu unser aller Favorit in der Sendung, sondern auch zum Namen einer Zimmerpflanze, dem Running Gag im Zetteli-Spiel und dem neuen Spitznamen von H.R...

 

Zero Musica

Für die Läufer unter uns begann am Dienstag das Training noch vor dem Frühstück mit einer Ausdauer. Dafür genossen sie später ein ausgiebiges, selbst zusammengetragenes Buffet und hatten danach bereits frei. Auch die meisten anderen Trainingsgruppen legten am Nachmittag eine Pause ein und erkundeten die Umgebung. Die Mehrkämpfer und einige weitere liessen sich vom Nachwuchs inspirieren und liehen Inline Skates aus (oder Velos, für die Verletzten und Ex-Skateboarder, die "geschworen haben, niemals auf Inlines zu stehen") und machten sich auf nach Locarno. Da dieses Ziel schnell erreicht war, ging es direkt weiter nach Ascona, wo alle ein wohlverdientes "Gelati" am See genossen. Dort trafen wir auch ein paar Mittelstreckler, die mit dem ÖV unterwegs waren. Einige von Muskelkater, Blasen und Schnittwunden geplagte Inliner schlossen sich für den Rückweg ihnen an. Obwohl die Erholung an diesem Pausennachmittag vielleicht nicht optimal war, hatten alle ihren Spass. 

Die Nachwuchs-LVWler feierten heute bereits ihren letzten Abend mit einem Feuer am Strand und so gesellten sich nach und nach auch viele der Aktiven hinzu. Nicht nur die Kids, auch ihre Trainer zeigten Härte und schwammen nochmals eine Runde im kalten See. Nachdem die Kids ins Bett geschickt wurden, versuchten die etwas Älteren ihr Glück nochmals im Theorieraum, doch die "Tschütteler" von Red Star Züri (Nein, sie werden nicht von Heineken gesponsert) besetzten diesen. Die Gruppe zog also weiter ins "Fäschtzelt" der LAR Rüti, doch nach zwei Songs kam die Velo-Securitas und verlangten "Zero Musica". Damit wurde die Suche nach einem geeigneten Ort aufgegeben und der Tag als beendet erklärt. 

 

Tequila

Ein weiterer Trainingstag stand an und das Wetter war immer noch besser als befürchtet. Zwar hatte es in der Nacht geregnet, doch tagsüber war es mehrheitlich trocken. Die Siebenkämpferinnen versuchten sich für einmal im Diskus, die Langsprinter im Weitsprung und die Läufer im Kugelstossen - im Trainingslager darf's ja auch mal etwas abwechslungsreicher sein. 

In weiser Voraussicht wurde der Theorieraum für die letzten beiden Abende reserviert und so versammelten sich Mehrkämpfer, Langsprinter und einige Mittelstreckler für einen Karaokeabend. Mittels Youtube-Videos wurden Hits wie "Because of You", "Try" oder "Titelgschicht" zum Besten gegeben. Besonders Mehrkämpfer L.S. und S.K. überzeugten das Publikum mit ihrer Interpretation von "Tequila". Zu Just Dance Clips wurde auch fleissig das Tanzbein geschwungen und nebenbei diskutiert, ob Taio Cruz eigentlich Thurgauer sei...

 

(We've Had) The Time of our Lives

Der letzte richtige Lagertag war gleichzeitig auch der regnerischste der ganzen Woche. Während die Langsprinter einer Halle ergattert hatten und sich von Pål mittels Gymnastikball den perfekten Hüftschwung vorführen liessen, wagten sich die anderen nach draussen. Petrus meinte es nicht gut mit uns, vor allem die Mittelstreckler wurden bei ihrem Schlüssel-Bahntraining mehr als durchnässt. Die Mehrkämpfer widmeten sich derweil der für die einen wohl wichtigsten Aufgabe der Woche: Die Auswahl des traditionellen Lageraccessoires. Nicht ganz ohne Diskussionen entschied man sich schliesslich für ein weisses Schweissband (dieses sollte sich am Abend auszahlen) und Pizzasocken. Über die optische Wirkung kann sich jeder selbst ein Urteil bilden ;)

Nun stand also bereits der Abschlussabend and. Jugizimmer 204 um K. und M.R. hatten einige Skilagerspiele organisiert und ein Grossteil der LVWler nahm teil. Die Gruppen "Kronenburg BV", "E160c", "The Blonde Bonds" und die "Ülje de nüschchen" traten gegeneinander an. Bei Disziplinen wie Würmle, Rüebli-Hüftschwung oder der Plankchallenge waren vor allem physische Höchstleistungen gefragt. Bei letzterer mischte noch ein ausserkonkurrenzlaufender Dietliker von etwa 11 Jahren mit und brachte unsere Athleten ganz schön ins Schwitzen. Gane 8 Minuten hielten es die Sieger in der Position aus! Doch auch Grips war gefragt, z.B. bei "Wer hät's gseit? Trainingslager Edition" oder einem Musik Quiz der besonderen Art. Dabei wurden bekannte Songtexte mit Hilfe des Google-Übersetzers ins Deutsche übersetzt und vom Handy vorgelesen. Den ursprünglichen Song herauszubekommen ist da gar nicht so einfach. Schlussendlich landeten zwei Teams zusammen auf dem ersten Platz und gemeinsam wurde die Lagerhymne nochmals aus voller Brust gesungen. Im Anschluss stiessen auch die restlichen LVWler noch dazu und es endete in einer Just Dance Party, bei der niemand davor sicher war, vom Publikumschor zum Tanzen aufgefordert zu werden. Alle gaben Vollgas und wurden mit tosendem Applaus belohnt. Die Showeinlage des Abends gehörte unzweifelhaft K.R. und M.S., die ein Duett zu "(I've Had) The Time of My Life" inkl. Hebefigur aufs Parkett legten. Nach und nach verzogen sich dann gegen 2 Uhr immer mehr Leute auf ihre Zimmer. Ob es alle ins eigene Bett geschafft haben, ist uns leider unbekannt...

 

We're Still Standing

Nach einer eher kürzeren Nacht mussten wir um 8.30 Uhr unsere Zimmer abgegen, bevor das letzte Training anstand. Die Coaches meinten es gut mit uns und fast alle Gruppen durften noch ein letztes Mal Läufe absolvieren. Danach brauchten einige etwas länger, bis sie wieder standen, doch am Ende schafften es alle rechtzeitig zum Zmittag und in den Car. Die Heimreise zog sich wegen des Feierabendverkehrs in Zürich sehr in die Länge und auch wenn wir alle nicht wollten, dass das Lager schon zu Ende ist, so waren wir dann doch froh, als wir den heimischen Deutweg erreichten. Es war eine intensive, coole Woche und nun hoffen wir auf eine genauso tolle Saison voller Teamspirit, persönlicher Erfolge und Muskelkater!

 

S. Graber & M. Rösli